Profi Athlet Sven Koch mit Bründl Sports Mitarbeiter aus der Luft fotografiert

Bründl-Input zum Trail:

Thomas Vorreiter, René Gorissen und Christian Cantonati

Wie hast du die Strecke für dich persönlich empfunden – ist sie für Einsteiger oder Fortgeschrittene geeignet?
Christian:
„Ich würde sagen für mittlere Fortgeschrittene, da es für komplette Einsteigerwahrscheinlich doch etwas zu steil und zu weit ist. Die Strecke zieht sich über einen Forstweg bis hin zu einem kleineren Waldsteig und ist allgemein nicht abschüssig oder gefährlich. Probiere es ganz einfach aus, du hast bestimmt das Zeug dazu – die Aussicht und das Naturschauspiel lohnen sich definitiv. Für mich ist es sicherlich eine potenzielle Trainingsstrecke und ich kann nur sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat!“

 

Gab es Highlights für dich persönlich, wie einen besonders schönen Abschnitt oder einen Aussichtspunkt?
Thomas:
„Alles war ein Erlebnis, das einmal vorerst! Aber die Dreiwallnerhöhe mit dem Gipfelkreuz und dem erstaunlichen Weitblick auf die Bergwelt, hat mich schon abgeholt.Währenddessen wir den Kamm entlang liefen ergab sich ein richtiges Nebelspiel, was sichletztlich zum Sonnenschein entwickelte. Einfach grandios wie sich das Grau in schönes Blauverwandelt hat.“

 

Kannst du mir kurz ein paar Daten und Fakten über die Strecke nennen?
René:
„Der Bachler Trail ist ein schönes Gefälle, durch Wälder und über kleine Bäche. Insgesamt benötigten wir für die ganze Runde ca. 1h 45 für 720 Höhenmeter.“

Profi Athlet Sven Koch mit Bründl Sports Mitarbeiter in action

Interview mit Trail-Läufer Sven Koch:

Was ist beim Thema Ausrüstung ein absolutes Muss und was eher optional?
Also das absolute Muss ist ein passender Schuh! Passend in Bezug auf den Untergrund und das Gewicht, beispielsweise je nach Bedürfnis einen stärker gedämpften Straßenschuh oder eher leichteres Material für Wettkämpfe und technische Trails. Das Schuhwerk muss perfekt zum Fuß passen. Natürlich spielt die Kleidung eine ebenso wichtige Rolle, denn speziell bei den Hosen sollte auf die Länge geachtet werden, um sich zwischen den Beinen nicht aufzureiben. Zusätzlich sollte auf Funktionen wert gelegt werden, ob Taschen für etwaiges Zubehör oder Laschen für die Stöcke integriert sind. Einen Rucksack trage ich primär im Sommer bei längeren Strecken, um Getränke, Essen, ein Erste-Hilfe-Set oder eine Rettungsdecke (speziell, wenn ich in der Gruppe laufe) mitnehmen zu können.

 

Was isst du vor, während und nach deinem Training/Wettkampf?
Bei einer lockeren Trainingsrunde muss ich nicht direkt darauf achten was ich esse, aber das A und O bleibt immer das Trinken, speziell an heißen Sommertagen. Vor dem Wettkampf oder einem Intervalltraining achte ich schon mehr darauf ganz einfache, leicht verdauliche Nahrungsmittel wie beispielsweise Toast zu essen. Das gibt Energie und schlägt gleichzeitig nicht auf den Magen. An den Tagen davor eignet es sich einfache Kohlenhydrate zu verzehren und nach dem intensiven Training proteinreiche Kost zu sich zu nehmen.

 

Wo tauschst du dich mit Gleichgesinnten aus und läufst du gerne in der Gruppe?
Das ist ziemlich an den Standort gebunden, in Innsbruck gibt es unter anderem den Community Run am Mittwoch, an dem jeder teilnehmen kann. Oder man nutzt einfach Social Media und schreibt die Leute an. Grundsätzlich laufe ich schon ganz gerne in der Gruppe, nicht um mein Training zu optimieren, aber einfach um soziale Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Trailrunning ist eine sehr familiäre Sportart und dabei ist der gemeinsame Austausch über Erfahrungsschätze einfach unheimlich wichtig. Fast alle sind offen, nehmen dich mit zum Laufen, geben dir Tipps und lassen dich auf dem Trail definitiv nie zurück. Einfach viel nachfragen und ausprobieren ist mein Motto.

 

Welche körperlichen Voraussetzungen muss man für diesen Sport mitbringen? Ist es vergleichbar mit normalem Straßenlauf?
Ganz viele Leute haben ein falsches Bild vom Trailrunning. Sie stellen sich vor, sie würden von heute auf morgen den Berg rauf und runter hetzen, jedoch läuft man gar nicht kontinuierlich. Oft geht man sehr zügig bzw. bewegt sich einfach schnell am Berg fort. Wichtiger ist es meiner Meinung nach einfach auszuprobieren und loszulegen, als wochenlang an einem gewissen Vorbereitungstraining zu arbeiten. Es wird einem beim Trailrunning sehr schnell bewusst, wo die Grenzen liegen und da wird dann einfach ein Gang runtergeschraubt.

 

Gibt es eine spezielle Technik beim Laufen, die berücksichtigt werden sollte?
E
in paar Basics wären schon wichtig, die auf YouTube oder Social Media schnell und simpel erklärt werden. Viele Tipps bekommt man definitiv auch durch den Austausch mit Gleichgesinnten und innerhalb der Community. Beim Berglaufen sollen die Knie beispielsweise nie gestreckt sein, sondern immer angewinkelt, damit der Oberschenkelmuskel den Stoß abfangen und dämpfen kann. Zusätzlich ist es wichtig, nicht auf der Ferse aufzukommen, sondern vorne am Mittelfuß oder am Ballen, um die Gelenke weniger zu beanspruchen. Hat der Mensch körperliche Schwachstellen oder Verletzungen erlitten, würde ich lieber zum Orthopäden gehen oder mit einem Sportmediziner sprechen. Ich empfehle langsam anzufangen, denn kein Mensch ist als Profi vom Himmel gefallen und beim ersten Mal 150 km gelaufen.

 

Wie oft und intensiv ist ein Training sinnvoll?
Grundsätzlich gilt die Regel seinen Trainingsumfang im Vergleich zum Vorjahr nicht um mehr als 20 % zu steigern. Letztes Jahr bin ich beispielsweise 200 Stunden gelaufen, daher sollte ich im darauffolgenden Jahr nicht mehr als ca. 240 Stunden trainieren. Das ist ein ungefährer Richtwert. In meinem ersten Jahr bin ich rund 40-50 Kilometer pro Woche gelaufen und habe bezüglich der Sportarten viel variiert, egal ob Radfahren, Klettern etc. Das hat den Sinn nicht zu extrem in ausschließlich einer Sportart zu trainieren. Wenn man Profi wird, fallen dann natürlich mehr Stunden für das Training an. Auch Krafttrainings sollten nicht aus dem Auge gelassen werden, um die Muskelgruppen auszugleichen. Dehnen ist obendrein unglaublich wichtig, auch wenn man das nicht gerne hört. Dadurch sind pro Woche bis zu 10 Kilometer an Distanz zusätzlich möglich. Ab einem gewissen Punkt heißt es nämlich nicht mehr, sein Laufpensum zu steigern, sondern mehr zu regenerieren (Dehnen, Schlaf, Ernährung etc.).
 
 

Welche Rolle spielt die mentale Stärke für dich beim Trailrunning?
Mentales Training wird deutlich unterschätzt und ist unglaublich wichtig. Ich persönlich schaue mir vor einem Rennen gezielt die Strecke, das Ziel, den Startpunkt etc. an und spiele den gesamten Lauf in meinen Gedanken durch. Ein weiterer Punkt ist, dass ich durchschnittlich 15h pro Woche laufe und nebenbei nie Musik höre. Uns Menschen fällt es extrem schwer sich mit dem eigenen Geist zu beschäftigen. Daher habe ich gelernt über einen langen Zeitraum, bei einer eher monotonen Bewegung, einfach völlig bei mir zu sein. Ich schätze am Laufen genau das, mich in Stille ganz ohne Reizüberflutung, fern vom Alltag zu befinden. Im Grunde wie Meditation.
 

Profi Athlet Sevn Koch von Adidas Terrex

Steckbrief Sven Koch

 

  • Jahrgang 1999
  • Student
  • Kommt ursprünglich aus dem Allgäu – lebt in Innsbruck
  • Seit Anfang 2022 im adidas Terrex Trailrunning-Team
  • Spezialist für Strecken bis ca. 20 km

Ergebnisse 2022:

  • 1. Platz Innsbruck Alpine Trail Run Festival (15 km)
  • 2. Platz Stuiben Trail (12 km)
  • 3. Platz beim Tschirgant Sky Run (16 km)