E-Bike Training
Schnell und einfach lernen
Bikes mit E-Antrieb sind der Renner. Bründl verkauft und verleiht sie nicht nur, sondern lädt immer wieder zu Testtagen ein. Damit jeder auf den Rädern eine gute Figur macht, gibt's die Trainer gleich dazu.
Einschalten, Modus wählen, losfahren - soweit die Theorie. Und in der Praxis? Haben sie zwei erfahrene Trainer angeheuert und fünf E-Bikes zur Verfügung gestellt, die leihweise auf Herz und Nieren geprüft werden dürfen. Testtage bei Bründl Sports im Shop in Saalfelden am Steinernen Meer. Und das hießt: Passendes E-Bike schnappen und mit Leo Brandtner und Lukas Steiner ab ins Gelände.
Radfahren ist doch easy, oder, warum braucht es da Trainer? Gegenfrage: Wie hast du früher Fahrradfahren gelernt? Mit Stützen, ok. Heute haben Räder elektronische Tretkraftunterstützung, das Fahren mit ordentlich Watt will gelernt sein. Zumal ja keiner die Katze im Sack kaufen möchte.
Also rauf zum Ritzensee, wo es Schotterwege gibt und aspahtlierte Straßen, dazu ein paar kleine Anstiege, die durchaus als Trail durchgehen könnten. Leo, im Brotberuf Lehrer an der Landesberufsschule Zell am See und dort unter anderem Beauftragter für Bewegung und Sport, legt ein paar bunte Hütchen aus.
It's Slalomtime. Yeah. Lukas, genannt Luki, Coach beim Verein Bike Infection und kein Unbekannter mehr in der Crosscountry-Szene, gibt den "Vortänzer". Er umkurt geschmeidig die Gummihütchen, links, rechts, links, rechts, links und - zak - sattes Bremsmanöver an der imaginären Ziellinie. Leo blickt zufrieden drein.
Jetzt ihr, ruft er in die Runde. Das Feld formiert sich, tut es Luki gleich, aber das Gleiche, so zeigt sich, ist eben nicht dasselbe. Lenkung, Haltung, Timing beim Einlenken, schnell ist eine Markierung überfahren, gar ausgelassen. Alles nicht so wild. Wer dachte, das war's schon, kennt Leo nicht, der feixt: "Wenn die Jungs trainieren, kann i mi brausen gehen." Was übersetzt so viel heißt wie: Da kann ich einpacken, gegen die habe ich keine Chance.
Weiter geht's. Ein Korridor wird errichtet, die Teilnehmer sollen lernen, die Balance zu halten. Aufstehen, beide Pedale auf gleiche Höhe bringen, ein Fuß geht nach vorn, Arme und Ellbogen nach außen, wi ein der Liegestützposition ... - so, genug geredet, jetzt will Leo was sehen. Das Mini-Peloton setzt sich in Bewegung. "Jawohl!" "Falscher Fuß!" "Super!" "Stehenbleiben!" Zuckerbrot und Peitsche vom Instruktor.
Eine Gemeinheit aus der Trickkiste der fahrtechnischen Übungen hat er noch parat. Fahren mit ausgestrecktem Arm, ohne die Balance zu verlieren. Wieder zeigt Luki, wie man sogar einhändig eine gute Figur im Sattel macht. Kurz vor dem gleichmütigen Blick Leos, man denkt schon, hcuh, der wird doch nicht - zack - Vollbremsung mit der Linken, im Bikejargon "Stoppie" genannt. Das Hinterrad verliert dabei kurz an Bodenhaftung, Luki salutiert und Leo sagt, vermutlich nachdem er die skeptischen Blicke der anderen gesehen hat: "Wenn'st des 30, 40 Mal machst, fürchtest dich nicht mehr."
So geht der Vormittag dahin, ein bisserl Berganfahren, also der elegante Start aus dem Stand. Denn, so Luki, Schieben sei langweilig. Ein bisserl Kurvenverahlten ("mit den Augen immer schon das Kurvenende fixieren"), dazwischen ein paar Brocken vom Zuckerbort. "Das wichtigste is des Lächeln."
Zurück im Shop gibt's von den Bikeprofis noch eine kleine Lehrstunde in Sachen Technik, was alles zu beachten ist, damit Körper und Rad eine fließende Einheit bilden. Dann Shakehands. Abscheid. Man weiß jetzt, was ein Stoppie ist, weiß auch, dass es eine Alternative zum Bergaufschieben gibt. Und dass es sehr wohl auf die richtige Körperhaltung angkommt, auch, wenn es oft so aussieht, als ob man sich nur draufsetzen, einschalten, den Modus wählen und losfahren müsse.