Trendsport E-Biken
E wie elektrisierend
Was hat es mit dem Trendsport E-Biken auf sich und ist dies wirklich nur eine Alternative zum Mountainbiken für Hobbysportler mit „wenig Kondi“? Keineswegs! Wir haben 3 unserer treuen E-Bike-Kunden zu ihren Erfahrungen befragt. Hier erzählen sie, was sie antreibt.
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SommersportWerner radelt. Wann immer das Wetter mitmacht, steigt der Saalfelder in die Pedale. Seit fünf Jahren, zwischen 50 und 100 Kilometer täglich. Mal geht es auf die Alm, dann wieder über Verkehrs- oder Wirtschaftswege in die umliegenden Ortschaften, so wie heute, zur Enkelin nach Niedernsill.
Auch Familie Grainer radelt, erst gestern wieder, mal mir nichts, dir nichts eine Runde gedreht; schlappe 130 Kilometer.
Das gut Zehnfache steckt Bernd noch in den Knochen. Zusammen mit drei Freunden ist er von Stuttgart nach Mallorca geradelt, 14 Tage lang, für einen guten Zweck.
Werner, die Grainers, Bernd, sie alle haben eine neue Leidenschaft, woran ein Shop wie das Bikeworld in Kaprun nicht ganz unschuldig ist: Fahrräder mit elektronischer Tretkraftunterstützung, kurz E-Bikes.
Normales Radfahren war nicht mehr
Nach einem Sturz hatte Werner immer wieder mit Hüft- und Knieproblemen zu tun.
Dabei ist er nicht der Typ, der auf dem Sofa sitzt. Da kam ihm das E-Bike gerade recht. Seitdem sind die Schmerzen weg und er hat die Mobilität wieder, die durch seine eingeschränkte Bewegungsfreiheit verloren ging. Von Saalfelden nach Kaprun sind es rund 30 Kilometer, aber von Anstrengung keine Spur. "Warum ich den Weg auf mich nehme? Hier fühle ich mich einfach gut aufgehoben, ob beim Kauf oder Service. Der Umgang mit den Mitarbeitern ist herzlich, da bleibt immer Zeit für einen Ratsch."
Vom Mountainbike zum E-Bike
Die Grainers waren eingefleischte Mountainbike-Fahrer. Doch mit den Jahren ist Christoph seiner Claudia nicht mehr hinterhergekommen.
Also stieg er aufs E-Bike um. Nur: „Plötzlich hatte meine Frau Mühe, mir zu folgen“, erzählt Christoph. Also gab es für die Gattin auch eins, ein Fully Specialized. „Anfangs war ich skeptisch“, sagt Claudia. „Heute steht mein altes Rad nur noch in der Ecke rum.“ Mit und ohne Elektroantrieb, das seien zwei verschiedene Sportarten. „Das ist wie Laufen und Nordic Walking“, meint Claudia. Und was hält Sohn Hans-Peter vom elterlichen Hype ums E-Bike? Noch könne er damit nicht allzu viel anfangen, bekennt der Junior, der fürs Foto eine Ausnahme gemacht hat. Mutter Claudia relativiert: „Na vom Vater hast es dir aber schon ein paar Mal für eine Spritztour ausgeliehen.“ Der gerät derweil ins Schwärmen: „Der Fahrkomfort ist gigantisch. Ich hab‘ mir sogar einen zweiten Akku gekauft, um noch weiter zu kommen.“ Wo? Natürlich beim Bründl, und das nicht nur wegen der Nähe. „Das Personal ist gut geschult“, findet die Familie. „Die haben alles, und wenn nicht, bestellen sie es.“
Bernd im Interview
Wie kam es zu dieser irrwitzigen Idee?
Wir wollten nicht in den Urlaub fliegen, sondern eine Reise machen, die unvergesslich wird.
Und wieso mit dem E-Bike?
Mit dem normalen Fahrrad wäre der Trip für uns, zumal in zwei Wochen, nicht zu schaffen gewesen.
Wie habt ihr euch vorbereitet?
Passende E-Bikes ausgewählt, Route geplant, dazu ein paar hundert Kilometer Radfahren und Yoga.
Ihr hattet auch einen sozialen Auftrag.
Ja, einer aus der Gruppe hat Kontakt zu einer Stiftung, die sich um traumatisierte Kinder kümmert. Dafür haben wir dann um Sponsoren geworben. Am Ende der Reise kamen stolze 15.000 Euro zusammen.
Hast du oder einer deiner Begleiter jemals ans Aufhören gedacht?
Es gab zwar das eine oder andere Wehwehchen, aber das wäre nicht in Frage gekommen. In Barcelona überkam uns sogar Wehmut, weil wir wussten, dass wir bald am Ziel sind.
Was bleibt im Gedächtnis?
Dieses intensive Naturerlebnis, ständig wechselnde Eindrücke. Und Menschen kennen gelernt zu haben, die im Laufe der Reise zu Freunden wurden.
Die Nachfrage steigt stark an
Vor drei Jahren ging das bei uns los. Seitdem hat die Nachfrage stetig zugenommen, rund zwei Drittel des Umsatzes machen wir mittlerweile mit Pedelecs. Die Kunden schätzen den Komfort und Spaßfaktor – und dass sie plötzlich überall hinkommen. Wir stellen uns darauf ein, indem wir den Service ausbauen, Stichwort: Body Scanning, um jedem Kunden das passende Modell anzubieten. Und wir beobachten intensiv den Markt und schauen, welche Infrastruktur um Motor und Batterie herum sinnvoll erscheint. Es wird weiter Verbesserungen geben, etwa im Verhältnis Leistung zu Gewicht. Spannend auch, wie sich neue Features auf Display- und Software-Lösungen auswirken und wie smart Komponenten künftig integriert werden.